Effektive Kundengewinnung entwickelt sich immer weiter von klassischer Massenwerbung und nerviger Kalt-Akquise hin zu “Gefundenwerden im Internet”. Klingt spannend? Dann erforsche die faszinierenden Möglichkeiten der Magnet-Resonanz-Strategie.
Mit diesem Artikel beiteilige ich mich an der Blogparade von Robert Weller und Andreas Quinkert, die “akademische” Antworten auf eine Frage suchen, die Fachkreisen oft zu Kontroversen führt:
Was ist Content Marketing?
Als Socialmedia Doktor spreche ich in diesem Zusammenhang gern von einer Magnet-Resonanz-Strategie. Der Magnet besteht aus einem System von vernetzten Unternehmens-Inhalten, die eine starke Anziehungskraft auf die anvisierte Zielgruppe ausüben. Dies wird über spezifische Vorteile und Mehrwerte realisiert, die ein Problem der bestehenden oder potentiellen Kunden lösen. Reagiert die Zielgruppe auf die angebotenen Vorteile und die Persönlichkeit des Unternehmens, entsteht Resonanz.
Diese entfaltet ihre Wirkung über sämtliche Kommunikations-Organe von Unternehmen hinweg, u.a. über einen Blog, den Email-Newsletter und die sozialen Netzwerke.
Welche Vorteile bringt Content Marketing?
Im klassischen Marketing werden Werbeplätze in externen Medien (TV, Radio, Print oder Web-Banner) eingekauft. Durch Content Marketing werden Unternehmen zum Medienmacher. Damit erlangen sie eine neue Form der Unabhängigkeit, die sie langfristig gewinnbringend einsetzen können.
Wenn es sich um ein gewinn-orientiertes Unternehmen handelt, dann zeigt sich der Erfolg mittel- bis langfristig eher passiv in einer Vermehrung der €-Zellen im Unternehmens-Kreislauf. Dieser Prozess verläuft in mehreren Stufen. Er darf nicht isoliert von einer ganzen Reihe von Vorteilen betrachtet werden, die sich gegenseitig beeinflussen:
- mehr Aufmerksamkeit und Webseiten-Besucher durch Social Media Marketing
- Optimierung der Webseite für Suchmaschinen
- mehr Eintragungen im Newsletter
- gestärktes Vertrauen der Zielgruppe
- verbesserte Kundenbeziehungen
- günstige Marktforschung und zielgenaue Werbung
- mehr passive Verkäufe über Social Media Marketing
- mehr aktive Verkäufe über Email-Marketing
Content Strategie als lenkender Unternehmens-Geist
Content Marketing ist für mich kein eigenständiges Unternehmens-Organ. Es folgt mehr einem übergreifend lenkendenden Marketing-Geist, der sich durch Marketing-Abteilungen, PR, Kundendienst und Sales in der Unternehmens-Welt manifestiert.
Dieser Geist vereinigt die Stärken und Werte eines Unternehmens mit den individuellen Bedürfnissen und jeweiligen Lebensumständen der Zielgruppe. Dabei berücksichtigt er die Aktivitäten der Mitbewerber, sucht Multiplikatoren, entwickelt eine eigene Persönlichkeit, setzt klare Ziele und steuert inhaltliche Prozesse in der Unternehmens-Kommunikation.
Die Manifestation dieser geistigen Strategie erfolgt zum einen multimedial in Form von u.a. Text-, Audio- und Video-Kommunikation auf geeigneten Kanälen. Zum anderen werden bestehende Strukturen im Unternehmen erweitert und untereinander besser vernetzt.
Es ist ratsam, Content Marketing nicht ohne eine individuelle Strategie anzuwenden. Wer zu einer Kur geht, erwartet ja auch einen persönlichen Therapie-Plan. Schließlich will man sich nicht wochenlang mal einfach so mit irgendetwas beschäftigen, das seine Beschwerden am Ende doch nicht effektiv lindert.
Abschließend möchte ich beim Thema “Was ist Content Marketing?” noch meine persönliche Abgrenzung zum Begriff des “Inbound Marketing” erwähnen. Beide verfolgen für mich die gleiche Philosophie des “magnetischen Anziehens von Kunden”. Jedoch ist Inbound Marketing noch um gewisse technische Aspekte erweitert, die durch Inhalte (Content) allein nicht abgedeckt werden können. Dazu gehören zum Beispiel technische Aspekte in der Suchmaschinenoptimierung oder die Ausgestaltung von Bezahl-Modellen.
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Teilnehmer der Blogparade
Die Blogparade ist beendet. Vielen Dank an alle Teilnehmer für die aufschlussreichen Beiträge:
- Harriet Lemcke
- Sebastian Riehle
- Alexa Kopka
- Babak Zand
- Ivana Baric-Gaspar
- Ralph Scholze
- Kerstin Boll
- Christian Krause
- Vanessa Dincklage
- Jan Pötzscher
- Eva Ihnenfeldt
- Dennis Schrader
- Frederik Pross
- Stefan Fischer
- Ben Harmanus
- Stefan Schütz
- Peer Wandiger
- Claudia Dieterle
- Oliver Marquardt
- Michael Schirrmacher
- Matthias Großkopf
- Stefan D’Amore
- Jutta Beyer
Alle 24 Beiträge und Abstimmungs-Ergebnisse werden hier zusammengefasst.
Sebastian Riehle
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Hallo Herr Doktor,
vielen Dank für diesen Beipackzettel. Leider enthält er keine Angaben über die Nebenwirkungen, gibt es die beim Content Marketing nicht?
Interessant, und das könnte man quasi als Zusammenfassung hernehmen, fand ich die Aussage: „Dieser Geist vereinigt die Stärken und Werte eines Unternehmens mit den individuellen Bedürfnissen und jeweiligen Lebensumständen der Zielgruppe. Dabei berücksichtigt er die Aktivitäten der Mitbewerber, sucht Multiplikatoren, entwickelt eine eigene Persönlichkeit, setzt klare Ziele und steuert inhaltliche Prozesse in der Unternehmens-Kommunikation.“
Das klingt nach einem ganzheitlichen Therapieansatz!
Hallo Robert,
danke für Deinen Kommentar.
Mit „Nebenwirkungen“ willst Du sicher auf mögliche negative Folgeschäden hinaus. Positive Nebenwirkungen habe ich ja zur Genüge aufgezählt.
Falls es bisher noch nicht klar genug wurde: Content Marketing ist ein komplexes System, dass eine Menge Arbeit macht. Und wer das nur halbherzig betreibt, um irgendwie dabei zu sein, der wundert sich am Ende über ausbleibenden Therapie-Erfolg.
Daher empfehle ich, wie schon beschrieben, einen individuellen Therapie-Plan. Ansonsten besteht die Gefahr, sich in Irrwegen zu verlaufen und dabei wertvolle Zeit und Geld zu verschwenden.
Egal, mit welchem Grad an Komplexität das System betrieben wird: Wer den Fokus im Content Marketing stets auf die Problemlösung seiner Kunden legt, der hat außer Zeit und Geld keine negativen Folgen zu befürchten. Es ist schließlich ein ganzheitlicher Therapieansatz 😉
Oder gibt es Studien-Ergebnisse, die etwas anderes verlautbaren?
Viele Grüße
Sebastian
Hallo Sebastian,
ich entdecke immer wieder neue Artikel in Bezug auf die Blogparade von Robert und Andreas.
Ich finde deinen Ansatz zur „Magnet-Resonanz“ sehr spannend 🙂
Und damit stimme ich dir total zu, dass die relevante Zielgruppe eines Unternehmens auf der Suche nach Content ist, welcher ihre Probleme löst.
Habe das Ganze auch in meinem Beitrag im Rahmen der Blogparade erläutert 🙂 Würde mich über deine persönliche Meinung dazu natürlich auch sehr freuen.
(http://bit.ly/1Dyfkc8)
Liebe Grüße
Alexa
Hallo Alexa,
vielen Dank für Deinen Kommentar.
Content Marketing lebt unbedingt von Mehrwert für die Zielgruppe (Problemlösung), sonst wird es schnell eine Verschwendung von Ressourcen.
Ich habe Dir auch ein paar Zeilen zu Deinem Artikel geschrieben.
LG und frohe Ostern
Sebastian
Hallo Sebastian,
die Problemlösung sehe ich auch als ganz wichtigen Aspekt.
Was die Strategie anbelangt, diese sehe ich nicht als Kann- sondern als Muss-Bestandteil im Content Marketing. Wie ich in meinem Artikel geschrieben habe, macht genau das für mich den Unterschied, ob jemand Content Marketing betreibt oder „nur“ Inhalte produziert.
Dein Vergleich mit dem Therapie-Plan ist gut gewählt 😉
Viele Grüße
Jutta
Hallo Jutta,
vielen Dank für Deinen Kommentar.
Das mit der Strategie sehe ich ganz genau so. Und falls es noch nicht klar genug wurde, unterstreiche ich es auch noch gern einmal:
Strategie ist ein Muss!
Sonst verläuft man sich womöglich schnell in Irrwegen und verschießt dabei sein ganzes Pulver ohne das Ziel zu treffen.
Viele Grüße
Sebastian
Hallo Sebastian,
Deinen Ansatz der „Magnet-Resonanz-Strategie“ finde ich interessant. In diesem Zusammenhang finde ich Deine vorgestellten Vorteile von Content Marketing für Unternehmen lesenswert.
Da ich neugierig bin, stelle ich zu Deiner folgenden Aussagen gleich eine Frage: „Es folgt mehr einem übergreifend lenkendenden Marketing-Geist, der sich durch Marketing-Abteilungen, PR, Kundendienst und Sales in der Unternehmens-Welt manifestiert.“. Was verstehst Du unter Marketing?
Beste Grüße
Ralph
Hallo Ralph,
Marketing ist für mich nicht nur die reine Vermarktung von Produkten und Dienstleistungen, damit uns am Ende mehr Menschen etwas abkaufen. Ich sehe es mehr als Oberbegriff für eine ganzheitliche unternehmensweite Strategie, um die Dynamik und die Bedürfnisse des Marktes an das eigene Unternehmen und dessen Kommunikationsverhalten anzupassen. Ich sehe es sehr eng verzahnt bzw. in großem Maße abhängig von der grundsätzlichen Strategie des Unternehmens.
Das gilt meines Erachtens insbesondere für die Disziplin des „Content Marketing“, da im Optimalfall all die benannten Abteilungen miteinander harmonieren müssen.
Es gibt wie immer unterschiedliche Wahrnehmungen und Definitionen von Marketing.
Wie siehst Du das denn? Ich bin auch neugierig.
Beste Grüße
Sebastian