„Es mangelt Dir an Kunden?“ – Der Socialmedia Doktor berät auch kleine Einzelhändler
In der Wilhelmstadt hat er im vergangenen Herbst ein vielbeachtetes Seminar zum Thema „Online Marketing“ gegeben: Sebastian Riehle, der „Socialmedia Doktor“. Andere Aktive Zentren im Berlin planen jetzt ähnliche Veranstaltungen, denn Online Marketing wird auch für kleine Einzelhändler immer stärker zu einem unverzichtbaren Bestandteil ihrer Unternehmensführung.
„Es gibt in Berlin sehr viele Agenturen für Online Marketing und Soziale Medien“, erzählt Sebastian Riehle. „Sie kämpfen alle um die lukrativen Aufträge bei den größeren Firmen.“ Für kleinere Unternehmen wie die des inhabergeführten Einzelhandels gebe es jedoch noch kaum Angebote, die für diese auch bezahlbar seien.
Als Socialmedia Doktor will Sebastian Riehle das ändern, indem er ihnen Hilfe zur Selbsthilfe anbietet: Auf seinem Blog im Internet, den er ständig pflegt und ausbaut, kann man etwa seinen Newsletter abonnieren, in dem er regelmäßig über Neuentwicklungen informiert.
In „Webinaren“ – Online-Seminaren zu festen Zeiten – berät er seine Kunden auch persönlich und problembezogen zu Online und Social Media Marketing. Und in diesem Jahr will er ins „E-Learning“ einsteigen: Die Erfahrungen, die er in Seminaren wie dem in der Wilhelmstadt oder für diverse Industrie- und Handelskammern sammelt, fließen dabei in kleine Filme ein, die seine Kunden zur persönlichen Weiterbildung nutzen können.
„Da werden immer die gleichen Fragen gestellt auf die ich dann immer die gleichen Antworten gebe: Das kann man also gut aufbereiten und präsentieren.“ Das ganze wird natürlich nicht verschenkt, sondern soll zu einem vergleichbar niedrigen Monatsbeitrag angeboten werden. Und da sich das Angebot an den gesamten deutschen Sprachraum richtet, könnte es sich für ihn durchaus auch finanziell lohnen.
Sebastian Riehle ist ein Unternehmensgründer mit einer starken Überzeugung und einer Menge Tatkraft: Typen wie er stecken maßgeblich hinter dem wirtschaftlichen Aufschwung, der Berlin in den letzten Jahren erfasst hat.
Studiert hat er Betriebswirtschaftslehre und Tourismus-Marketing in München. Nach dem Studium kehrte er in seine Heimat Thüringen zurück und entwickelte für die IHK die ersten Seminare für Online Marketing im Tourismus-Bereich.
Vor etwa zwei Jahren zog er dann zu seiner jetzigen Frau nach Berlin, die hier eine als Lehrerin arbeitet. „In Berlin sind die Netzwerke im Socialmedia-Bereich natürlich viel größer. In Erfurt hätte ich alleine beim Socialmedia-Stammtisch gesessen, hier habe ich schnell ein großes Umfeld gefunden.“
Einen Job für einen großen IT-Betrieb hat er nach wenigen Monaten wieder beendet: „Das war nichts für mich, ich arbeite nicht gerne im Großraumbüro und lieber für viele kleine Kunden als für nur für einen.“
Wer die Website durchstöbert, findet dort schon viele wertvolle Tipps. Etwa dass es sich lohnt, persönlich aufzutreten: „Das gilt vor allem auch für Einzelhändler und Gastronomen“, so erzählt Sebastian Riehle im Gespräch: „Denn die Kunden binden sich einfach lieber an Personen als an Organisationen. Da haben inhabergeführte Geschäfte also einen klaren Vorteil, den sie auch ausnützen sollten.“
Oder dass es gut ist, Email-Adressen zu sammeln, samt der Erlaubnis ab und zu Newsletter zu versenden: „Nicht zu häufig, so dass es nicht nervt und inhaltlich immer zunächst am Kundeninteresse orientiert.“ Das gelte noch mehr für den Auftritt in den Sozialen Medien wie Facebook.
Pflegen müsse man auch Auftritte auf Kartendiensten wie zum Beispiel auf Google-maps: „Das dient vor allem dazu, die Kunden neugierig zu machen und auf die Website oder in den Laden zu führen. Bei Facebook kann man auch mit vergleichsweise geringem Einsatz Werbung für sein Unternehmen machen.“
Natürlich erfordert das alles einen gewissen zeitlichen Aufwand. „Etwa eine halbe Stunde pro Werktag oder zwei bis drei Stunden am Wochenende,“ so schätzt der Socialmedia Doktor, „und natürlich muss man sich auch erstmal ins Thema einarbeiten.“ Dabei allerdings kann er helfen.
Das Seminar in der Wilhelmstadt jedenfalls war für die Teilnehmer ein echter Gewinn – auch für die, die schon längere Zeit online aktiv sind: „Ich habe da vieles gelernt, was ich echt nicht missen will, jede Minute hat sich gelohnt,“ meint zum Beispiel Friedrich-Karl Berndt, Sprecher der Stadtteilvertretung Wilhelmstadt und Weinhändler in der Metzer Straße.
Hier findest Du die komplette Ausgabe 01/2016 vom “Wilhelmstädter Magazin” als pdf.
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