Relevante Inhalte für Social Media zu erstellen muss nicht teuer sein. Einen einfachen Weg findet Thomas mit dem Kuratieren von Beiträgen und 3 Tools, die ihm seine Arbeit erleichtern. Erfahre hier, wie auch Du trotz geringer Ressourcen effektiv arbeiten kannst.
Die wichtigste Währung im Internet
Vertrauenswürdige Beziehungen sind bedeutender als Billig-Angebote. Zu diesem Ergebnis kam eine Befragung unter Kunden des Online-Shops. Daher bekommt Senior Online Marketing Manager Thomas von der Geschäftsleitung den Auftrag, in Zukunft mehr Ressourcen in den Aufbau von Reputation und Experten-Status des Unternehmens zu investieren.
Sehr zur Freude von Thomas. Schließlich fiel es ihm bisher immer schwer, Maßnahmen für Social Media- und Content Marketing zu argumentieren. Dabei ist Vertrauen für ihn schon lange die wichtigste Währung im Internet. Leider lässt sich dieser weiche Erfolgsfaktor aber nicht einfach in Zahlen ausdrücken, die kurzerhand vom Head of Business abgesegnet werden. Daher werden die Social Media Kanäle des Unternehmens bisher auch nur sehr sporadisch aktualisiert. Das soll sich aber nun ändern.
Thomas hätte sogar große Lust, einen eigenen Corporate Blog aufzubauen und eigene nützliche Artikel für die Zielgruppe über Social Media zu verbreiten. Für den Experten-Status des Unternehmens sieht er darin große Potenziale, weiß aber selbst, dass damit größere Investitionen vonnöten sind. Auch sein Chef möchte trotz allem Enthusiasmus lieber mit möglichst kleinen Schritten beginnen, dafür aber schon in kurzer Zeit Fortschritte sehen.
Woher die Inhalte nehmen, wenn nicht stehlen?
Mit dieser Frage wendet sich Thomas an einen befreundeten Social Media Berater. Der gibt ihm den Tipp, am Anfang erstmal bestehende Inhalte aus dem Netz zu kuratieren. Dies sei mehr als aktive Weiterempfehlung zu verstehen und habe nichts mit Stehlen zu tun.
Zum Beispiel sollen aktuelle Branchen-News oder zeitloser Evergreen Content von anderen Webseiten geteilt werden, sofern sie für die Zielgruppe relevant sind. Dazu werden die Beiträge mit einer persönlichen Note, Handlungsaufforderung und Quellen-Angabe versehen.
Thomas erkennt, dass dies auch ohne eigenen Blog ein einfacher Weg ist, den Entwicklungsstand der eigenen Branche abzubilden und sich als vertrauenswürdiger Vordenker zu präsentieren. Damit müsste er auch nicht mehr immer nur Links zu den Produkten im Shop posten, was für ihn auf Facebook bisher auch nie wirklich funktionierte.
Um möglichst schnell an viele relevante Inhalte zu kommen und diese einfach auf den eigenen Social Media Kanälen auszuspielen, empfiehlt ihm der Berater:
Drei Tools zum schnellen Kuratieren von Social Media Content
1. Feedly – Dein organisierter Nachrichten-Konsum
Feedly.com ist ein RSS-Reader. RSS bedeutet, dass jeder Blog und jedes Online-Magazin automatische Benachrichtigungen zu neuen Inhalten aussenden. Diese beinhalten eine Überschrift, ein Titelbild und Textausschnitte.
Mit diesem Tool ist es einfach, den Überblick über neue Veröffentlichungen von Fach-Magazinen, Bloggern und möglichen Multiplikatoren in der eigenen Branche zu behalten. Damit kann Thomas diese Quellen direkt anzapfen und muss nicht warten, bis er über Social Media oder Newsletter zufällig auf spannende Inhalte aufmerksam wird. Die Fans werden es ihm mit ihrem virtuellen Daumen hoch danken, weil seine Seite zukünftig mit zu den ersten gehört, bei dem sie diese Story im Newsfeed sehen.
Die kostenfreie Basis-Version von Feedly ist für die meisten Anwender vollkommen ausreichend.
Das folgende Video-Tutorial zu Feedly ist ein Ausschnitt aus meinem weiterführenden Video-Kurs:
2. Buzzsumo – Bewährter Evergreen Content für Deine Zielgruppe
Um gezielt nach guten zeitlosen Inhalten zu einem bestimmten Thema zu suchen, hilft nicht nur eine Google-Recherche. Auf jeden Fall lohnt sich auch immer ein Besuch der Seite buzzsumo.com.
Hier werden Keywords oder Adressen von Webseiten eingegeben. Das Tool zeigt die jeweils erfolgreichsten Beiträge zum Suchbegriff oder der entsprechenden Seite an. Dazu sortiert es die Ergebnisse nach der Häufigkeit, in der ein Artikel auf den verschiedenen Social Media Netzwerken geteilt wurde und bietet dazu noch weitere Filter-Möglichkeiten.
So kann der Redakteur für seine Fans die bewährtesten Inhalte in seiner Nische identifizieren. Auch überprüft er die Magazine, Blogger und mögliche Multiplikatoren auf deren erfolgreichste Beiträge.
Bei dieser Übung wächst nicht nur sein Verständnis für die Social-Media-Vorlieben der Zielgruppe. Die Redaktion sammelt gleichzeitig auch zahlreiche wertvolle Links, die sie über die nächsten Wochen und Monate auf ihren Kanälen veröffentlichen kann.
Die Anzahl der täglichen Aufrufe und angezeigten Ergebnisse ist begrenzt, reicht aber für einen guten ersten Überblick. Wer sich für tiefgreifendere Analysen und Filter-Möglichkeiten interessiert, profitiert von einem zweiwöchigen kostenfreien Premium-Account.
Das folgende Video-Tutorial zu Buzzsumo ist ein Ausschnitt aus meinem weiterführenden Video-Kurs:
3. Buffer – Social Media Automatisierung mit dynamischem Redaktionsplan
Thomas und sein Team haben im Alltag zahlreiche Aufgaben und oft zu viele Meetings. Da fiele es ihnen schwer, sich immer zum optimalen Zeitpunkt auf den gewünschten Netzwerken einzuloggen und die vorbereiteten Beiträge händisch zu veröffentlichen.
Auch hat das Team keine Lust, Beiträge erst in eine Excel-Tabelle zu schreiben, um nach mehreren Korrekturschleifen mit unterschiedlichen Datei-Versionen den Überblick zu verlieren. Die besten Zeitpunkte zur Veröffentlichung sollten am Anfang von einem Tool vorgegeben werden, das die Beiträge dann auch automatisch ausspielt.
Als Tool wird ihnen dafür Buffer.com empfohlen. Damit können nicht nur die Beiträge in großen Social Media Netzwerke automatisiert werden. Die Software eignet sich auch als dynamischer Redaktionsplan, in dem die Kollegen Beiträge entwerfen und Thomas seine Freigaben erteilen kann.
Neben vielen anderen brauchbaren Funktionen bietet die Software auch Erfolgsauswertungen, individuelle Posting-Zeitpunkte für jedes Netzwerk und eine äußerst praktische Browser-Erweiterung.
Es gibt zwar auch eine kostenfreie Basis-Version, jedoch sind die 10$ pro Monat für den “Awesome Plan” sehr gut investiertes Budget.
Viel Content für wenig Geld
Mit dem Kuratieren von Inhalten hat Thomas einen effizienten und günstigen Einstieg gefunden, die Social Media Kanäle seines Online Shops zu beleben. Dabei profitiert er von einem weiteren positiven Nebeneffekt:
Indem er regelmäßig Inhalte von Bloggern und potentiellen Multiplikatoren teilt, hat er einen für alle Seiten angenehmen Weg gefunden, mit diesen in Kontakt zu treten. Er ist nun kein Fremder mehr und schmiedet bereits an ersten Kooperationen.
Dem Senior Online Marketing Manager ist jedoch auch klar, dass das Kuratieren von Artikeln allein auf Dauer nicht ausreicht. Für professionelles Social Media Marketing bedarf es auch einer guten Portion Persönlichkeit und Authentizität.
Daher plant er als nächste Schritte, den Redaktionsplan um einen humorvollen oder inspirierenden Beitrag pro Woche zu erweitern. Und auch den Customer Support hat er bereits davon überzeugt, Fragen von Fans und Kunden mit einfachen Live-Schaltungen auf Facebook zu beantworten.
Die Geschäftsführung nimmt die wachsenden Fan-Zahlen, Interaktionsraten und Newsletter-Anmeldungen mit Begeisterung zur Kenntnis und belohnt das Team mit weiteren Budgets.
Weitere Tutorials im kompletten Video-Kurs
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Sebastian Riehle
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Ivana says
Servus Sebastian,
ich finde dein Beitrag verdient einen Kommentar. 😉 Prima zusammengefasst und drei ganz tolle Tooltipps – die nutze ich auch regelmäßig.
So und jetzt, teile ich…
Ganz liebe Grüße aus Wien
Ivana
Sebastian Riehle says
Servus Ivana,
vielen Dank für Deinen Kommentar und für´s Teilen!
Ein sehr gutes Zeichen, dass auch Du regelmäßig diese Tools benutzt 😀
Frohes Schaffen und ganze liebe Grüße zurück nach Wien
Sebastian